170417 Karlsuhe GRENKE 2017

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Richard Bethke grandios beim Grenke-Open:
Remis  gegen  Großmeister


Karlsruhe.
Das Grenke-Open von Karlsruhe ist  jetzt das größte deutsche Schachturnier: 1202  Teilnehmer saßen im A- , B-  und C- Open an den Brettern, darunter 688 im auch qualitativ äußerst stark  besetzten A- Open. Zum erlesenen Feld gehörten 233  internationale Titelträger, davon  56  Großmeister (GM). Zunächst  fast unbeachtet  hatte sich der nach seiner internationalen Spielstärkezahl  ELO  auf Rang  350 gesetzte deutsche Kaderspieler  Richard Bethke  unter die Stars gemischt. Doch das 11- jährige Megatalent  des Schachclubs 1934 Gelnhausen hatte sich vorgenommen, in dem Respekt einflößenden Teilnehmerfeld  50 Prozent der Punkte zu holen. Hier irrte der Youngster vom Grimmelshausen- Gymnasium jedoch – es sollte noch besser kommen ...

Das Turnier wurde über neun Runden nach dem „Schweizer System“ gespielt, in dem  immer Spieler mit gleicher oder ähnlicher Punktzahl zusammen gelost werden.

Auf der Bühne: Richard Bethke (GER) - GM Igor Kovalenko (LAT)

In der ersten Runde durfte Richard Bethke zu den Top- Spielern auf  die Bühne – ihm war der lettische GM Igor Kovalenko mit einer ELO- Zahl von 2659 zugelost worden. Erst beim Bauernwettlauf  im Endspiel hatte Kovalenko um einen Zug die Nase vorn. Nach dieser erwarteten Auftaktniederlage spielte der junge Barbarossastädter  gegen zwei  titellose Gegner, und in beiden Partien teilte Bethke kräftig aus. Zwei souverän herausgespielte Siege ließen den Gelnhäuser mit zwei Punkten aus drei Partien wieder an die Großmeister- Bretter aufrücken. Hier wartete mit grimmigem Blick  GM Vladimir Epishin, vor  Jahren Sekundant des damaligen Weltmeisters Anatolij  Karpov. Der mit allen Wassern gewaschene Schachprofi packte tief in seine Trickkiste, konnte aber gegen den 11- jährigen Gelnhäuser keinerlei  Vorteil erzielen. Remis, und Richard Bethke hatte für eine viel beachtete Sensation gesorgt ! Einige Großmeister grüßten ihn mit anerkennendem Nicken, erhobenem Daumen oder Handschlag .

Zwei weitere Titelträger  warteten auf  Bethke. Fide-Meister (FM) Buckels ging  kein Risiko und hoffte, dass sich das Gelnhäuser „Taktik- Monster“ in ruhigen Positionen unwohl fühlen könnte. Gefehlt, der Barbarossastädter zeigte sich mit den Feinheiten der Stellung vertraut und erspielte ein sauberes Remis.
Der deutsche  Internationale Meister (IM) Christian Köpke, der in der zweiten Bundesliga für den SC Garching spielt, zündete dagegen das Brett an. Aber in der hoch kombinatorischen Partie rechnete Richard Bethke viel weiter und überspielte den IM im Mattangriff. Als ein teuflischer Springer Köpkes Dame eroberte, legte der IM seinen König um !

Mit  dem Skalp eines IM  am Gürtel trat Bethke gegen  den nächsten IM  an, den ausgebufften Polen Sabuk. Schachgöttin Caissa wandte sich nach lange ausgeglichenem Kampf  im Endspiel dem Polen zu. Bethke blieb nach dieser siebten Partie  bei sehr guten 4 Punkten. Sollte der Youngster jetzt  müde werden ?

Nein ! FM  Jörg Weidemann musste bei seinen Gewinnversuchen feststellen, dass Bethke hellwach war und alle Angriffe abblockte – Remis ! Damit hatte der Gelnhäuser  2,5 Punkte gegen 6 Titelträger erobert, darunter einen Sieg gegen einen IM und ein Remis gegen einen GM.  In der letzten Runde wartete der titellose Patrick Hoeglauer, der immerhin 150 ELO- Punkte mehr aufwies, auf  Bethke.  In ausgeglichener Stellung einigten sich die Kontrahenten auf Remis.

Richard Bethke landete mit  excellenten 5 Punkten aus 9 Partien auf  Platz 198. Er ließ  in seinem bisher besten Turnier  73 Titelträger hinter sich !
Und während die beiden russischen GM Nikita Vitiugov  und Maxim Matlakov  sowie der französische GM Etienne Bacrot  mit je 7,5 Punkten die drei ersten Preise einheimsten, registrierte der 11- jährige Gelnhäuser, dass er das Turnier auf  dem Niveau eines starken Fide- Meisters gespielt hat ...  
 

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