Wichtigstes Spiel der Saison : Gelnhausen siegt
dank Basti Fantasti, König Richard und Frank the Tank
Verbandsliga : Idstein – Gelnhausen 3 : 5
Die Verbandsligamannschaften des Schachclubs 1934 Gelnhausen und von Turm Idstein schweben in Abstiegsgefahr, wobei die Westhessen vor dem drittletzten Spieltag einen Mannschaftspunkt vor den Barbarossastädtern rangierten. In dem Vier- Punkte- Spiel baute Idstein auf Fide- Meister ( FM ) Behrang Saghedi und auf seine ukrainische Fraktion, allen voran „Mister 100 Prozent“ Volodymyr Kuznetsov.
Doch die erste Partie entschieden die Gelnhäuser für sich, und das Ergebnis versetzte Idstein einen nachhaltigen Schock. Sebastian Bravo Lutz spielte FM Saghedi am Spitzenbrett aus ! „Basti Fantasti“ stellt zunächst seine Figuren auf Idealpositionen, ehe sein Springer in die gegnerische Stellung eindrang und dort herumholzte.
Grandioser Sieg zum 1: 0 für Gelnhausen.
Es folgten vier Remispartien. Besonders wertvoll war das Remis von Stefan Reh gegen den favorisierten Ukrainer Goloborodko. „El Sangriente“, in diesem Match gar nicht blutrünstig, sondern auf exakte Verteidigung bedacht, trotzte allen Idsteiner Angriffsversuchen. Völlig ausgeglichene Stellungen hatten Berthold Weiß und der „Schwarze Peter“ Dächert. Beide Routiniers remisierten ebenso wie der 13- jährige Robert Bethke, der mit einer ukrainischen Amazone den Punkt teilte.
Die Barbarossastädter führten mit 3: 2, als Volodymyr Kuznetsov mit seinem erwarteten Sieg zum 3: 3 ausglich. Der Wettkampf hing jetzt an „König Richard“ Bethke und an Mannschaftskapitän Frank Wiesrecker.
Beide Gelnhäuser standen besser, aber bis zum Sieg war es noch ein hartes Stück Arbeit. Der 11- jährige Richard Bethke hatte in ein Turmendspiel mit zwei Mehrbauern abgewickelt, das nur zu gewinnen war, wenn er zum richtigen Zeitpunkt einen Mops zurückgibt, dann die Türme tauscht und im Bauernendspiel über ein Dreiecksmanöver die Opposition der Könige erreicht. Für den deutschen Kaderspieler bedeutete dies nur eine leichte Übung – „König Richard“ erzielte das 4 : 3. Der „Berliner Bär“ Frank Wiesrecker hatte im Endspiel Turm, Läufer, Springer und Freibauer für die nackte Dame. Er stürmte mit dem Mops bis zur vorletzten Reihe, zwang die gegnerische Tante, sich selbst in der Umwandlungsecke einzusperren und schickte dann seinen Springer auf eine Panzerjagd nach der Dame. Als „Frank the Tank“ seinen Freimops verwandelte, legte sein Kontrahent den König um.
Im wichtigsten Spiel der Saison haben die Gelnhäuser ihre beste Leistung abgerufen und verdientermaßen mit 5: 3 gewonnen. Doch der Abstiegskampf ist noch längst nicht entschieden : Gelnhausen steht nur einen Punkt vor den Abstiegsrängen.