Hessenliga 08.12.13
Böse Klatsche in Marburg
Die Gelnhäuser Hessenliga- Truppe musste beim verlustpunktfreien Spitzenreiter und Meisterschaftsfavoriten Marburg mit fünf Ersatzspielern antreten. Eine klare Niederlage war zu erwarten, doch mit 1: 7 geriet sie allzu heftig.
Hessenliga: Marburg– Gelnhausen 7: 1
Die Barbarossastädter kamen zwar an zwei Brettern schon in der Eröffnung in Nachteil, konnten aber auch zwei chancenreiche Stellungen aufbauen. Drei der übrigen Partien waren umkämpft, und der 70- jährige Senior Wolfgang Rohmann hatte eine völlig ausgeglichene Stellung auf dem Brett. Nach einer beiderseits
korrekt gespielten Abwicklung vereinbarten er und sein Kontrahent ein Remis.
Die beiden nächsten Partien gingen erwartungsgemäß an Marburg, ehe eine wilde Schlacht mit einem überraschenden Remis endete. „Darth Vader“ Armin Muth hatte nach doppeltem Figurenopfer objektiv eine Verluststellung. Doch der schwarze Gelnhäuser hatte den gegnerischen König freigelegt und konnte mit seiner Dame ein Dauerschach bieten. Nach diesem Remis stand es 3: 1 für die Gastgeber, und die Mannen aus dem Kinzigtal hofften auf ihre beiden besser stehenden Bretter.
Die Katastrophe kam mit der Zeitnot. In klar überlegener Stellung übersah ein Gelnhäuser ein Familienschach durch einen gegnerischen Springer und verlor eine Figur. Wenig später gewannen die Marburger ein Turmendspiel mit zwei Mehrbauern und gingen 5: 1 in Führung. Inzwischen war auch der Barbarossastädter in Zeitnot geraten, welcher ein vorteilhaftes Turmendspiel zu gewinnen trachtete. Dabei übersah er einen Bauerndurchbruch seines Gegners, wodurch auch diese Partie verloren ging. In der letzten Partie hatte der Marburger einen kleinen Endspielvorteil, den er mit großartiger Technik zum 7: 1 für den Spitzenreiter verwertete.
Die Klatsche schmerzt, doch die Gelnhäuser Holzfigurengladiatoren sollten sich mit der Tabellenarithmetik trösten. In der letzten Saison hatten sie zur gleichen Zeit 16,5 Brettpunkte – sie entsprechen der Tordifferenz beim Fußball – , schwammen aber mit nur 2: 6- Mannschaftspunkten im Abstiegsstrudel. Diesmal bedeuten nur 13,5 Brettpunkte zwar einen Minusrekord, doch stehen bei einem knappen Sieg und zwei Unentschieden ordentliche 4: 4- Mannschaftspunkte auf der Habenseite.