Die Gelnhäuser Zweite muss ihre Punkte gegen den Abstieg zum Saisonbeginn einfahren, und das tut sie bisher nach Kräften. In Nidderau gab es erwartungsgemäß den zweiten Saisonsieg, der allerdings mit 6: 2 zu hoch ausfiel.

Nach einem frühen Remis durch Ulli Müller, der das Brett leertauschte, nahm der Wettkampf ordentlich Fahrt auf. Felix A. Biler überfiel mit mehreren Figuren die gegnerische Rochadestellung und streckte den König nieder. Doch Nidderau stand in einer Partie aus der Eröffnung heraus klar besser, und trotz seines erfindungsreichen Gegenspiels konnte der Gelnhäuser die Stellung nicht mehr halten. Es stand 1,5: 1,5, als die Zeitnotphase anbrach.

Hier gelang Matthias Muth eine sehr schöne Kombination. Er opferte zwei Leichtfiguren für einen Turm, um ein gefährliches Freibauernpaar zu kreieren, das 15 Züge später dann auch die Partie entschied. Sorgen bereitete dagegen sein Vater Armin Muth . „Darth Vader“ wankte bedenklich und verkehrte in hoher Zeitnot – aber er fiel nicht. Aus dem Scharmützel ging die schwarze Maschine mit einem Mehrbauern ins Endspiel und verwertete diesen Vorteil gnadenlos – es stand 3,5: 1,5 für Gelnhausen. 
Peter Dächert hatte den besten Nidderauer als Gegner und erhielt in leicht besserer, aber offener Stellung ein Remisangebot. Als sich der „Schwarze Peter“ davon überzeugt hatte, dass Gelnhausen aus den beiden letzten Partien mindestens einen Zähler holen würde, willigte Dächert in das Remis ein.

Tatsächlich hatte Wolfgang Rohmann, der für Frank Wiesrecker eingesprungen war, klaren positionellen Vorteil und graste jetzt die Bauern ab. Als sein Kontrahent fünf Möpse verloren hatte, gab er auf. Und auch Stefan Reh gewann nach fast sechs Stunden noch seine Partie, in der es immer nach einem Unentschieden ausgesehen hatte. Aber mit nur noch zwei gegen drei Minuten auf der Uhr hatte der Barbarossastädter die besseren Nerven. Er gewann einen Läufer und blitzte den Rest wie Django bis zum Matt – und damit zum 6: 2 für Gelnhausen herunter.