120425 Triumph des Blutrünstigen

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Triumph des Blutrünstigen

Die Gelnhäuser Zweite feiert ihren Aufstieg – den zweiten in Folge – , doch Außenstehende dürften ohne Namenskompass nicht verstehen, wer da wem zuprostet. Denn die Holzfigurengladiatoren titulieren sich mit ihren Kampfnamen.

Es hat internationale Tradition, dass Schachspielern, obwohl Vertreter einer vermeintlich ruhigen Sportart, oft martialische Kampfnamen anhaften. So wurde Ex-Weltmeister und Kombinationsgenie Michail Tal „der Zauberer von Riga“ genannt. Der zweimalige Vize-Weltmeister Viktor Kortschnoj ist als „Viktor der Schreckliche“ bekannt, und selbst der immer ruhig und sympathisch auftretende Weltmeister Viswanathan Anand aus Indien scheint seine Gegner als „Tiger von Madras“ zu zerfleischen.

Bei den Barbarossastädtern kennt man seit langem den „Weißen Hai“ Michael Schmitt, der die weißen Steine bevorzugt und dessen blonde Haare und schnittige Gesichtszüge auch phänotypisch zum Kampfnamen passen. Sebastian Bravo Lutz wurde bereits als 17-jähriges Supertalent in Anlehnung an Fußballstar Sebastian Deisler „Basti Fantasti“ genannt . Peter Dächert gilt in Schachspielerkreisen als „der Schwarze Peter“ . Klar, dass der Mann mit den pechschwarzen Haaren am liebsten die schwarzen Figuren führt. Zum Aufstiegsteam gehört der Vereinsvorsitzende Armin Muth, der seinen
Kampfnamen „Darth Vader“ nach dem schwarzen Lord aus „Star Wars“ erhalten hat. „Darth Vader“ führt grundsätzlich die schwarzen Steine und gilt – wenn er einmal Vorteil hat – als kaltblütiger Vollstrecker. Sein Sohn Matthias Muth, Spitzenbrett der Zweiten, wird „Vugar“ genannt. Sein schachliches Vorbild ist Weltklassespieler Vugar Gashimov aus Aserbaidschan. Bei den von Matthias Muth verfassten Preisrätseln an jeder Weihnachtsfeier wissen die Rätsellöser, dass Vugar Gashimov fast immer in einer Frage vorkommt.

Top- Scorer der Zweiten war Frank Wiesrecker, der hünenhafte gebürtige Berliner. Doch sein Kampfname „Berliner Bär“ hat auch schachliche Gründe, denn Wiesrecker ist mit 7 Punkten aus 8 Partien der erfolgreichste Spieler der gesamten Bezirksliga!

Stefan Reh hat sich mit 6 Punkten aus 8 Partien auch nicht lumpen lassen. Im Privatleben eher ausgeglichen und friedfertig, zündet der Angriffsspieler beim Schach das Brett an. Ein Opferangebot jagt das nächste, und selbst in höchster Zeitnot stürzt sich der Gelnhäuser noch auf den feindlichen König. Seine spanischen Freunde aus Alicante haben ihn daher mit schaurigem Respekt „El Sangriente“ genannt – das heißt „der Blutrünstige“.

 

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