Der Schachclub 1934 Gelnhausen, „ewiger Abstiegskandidat“ in der Verbandsliga Nord , hat auch den bisherigen Tabellendritten Niederbrechen mit 5,5: 2,5 geschlagen und steht mit 9: 1- Mannschaftspunkten auf dem zweiten Tabellenplatz.

Bis es zu dem letztlich klaren Ergebnis kam, mussten die Barbarossastädter in Westhessen geistige Schwerarbeit verrichten . In der dritten Spielstunde war nur abzusehen, dass ein Gelnhäuser verlieren würde, alle anderen Partien ließen noch keine Prognosen zu. In der vierten Spielstunde veränderte die Partie von Berthold Weiß radikal das Wettkampfbild . Der Gelnhäuser Kapitän baute in unklarer Stellung eine Mattdrohung auf , doch seinen Kontrahenten trieb mehr die Sorge um einen Bauernvorstoß . Während der Mann aus Niederbrechen diese „Drohung“ abwehrte, wurde er von Berthold Weiß mattgesetzt ! Kurz vor diesem Hammer hatten Frank Wiesrecker und Dirk Sroka in ausgeglichenen Stellungen Remisangebote erhalten, die sie nunmehr annahmen – Gelnhausen führte mit 2: 1.

Sebastian Bravo Lutz am Spitzenbrett beantwortete überzeugend die bange Frage, ob er die Zeitnot überstehen würde. Der Gelnhäuser hatte zwar klaren Vorteil herausgespielt, aber dabei viel Bedenkzeit verbraucht. Doch der Barbarossastädter hatte so tief gerechnet, dass er die letzten Züge vor der Zeitkontrolle blitzen konnte, ohne seinen Gewinnweg zu verlassen – 3: 1. Wenig später führte die früh erkennbare Gelnhäuser Verluststellung zum 3: 2- Anschlusstreffer, was jedoch die Gäste nicht mehr beunruhigen konnte.

Denn die beiden spanischen Studenten in den Gelnhäuser Reihen, Marcos Garcia Ramos und Jose Maria Iglesias , hatten ihre lange Zeit ausgeglichenen Partien in deutlich bessere Stellungen verwandelt . Iglesias konnte keine Musik auf dem Schachbrett spielen, sein Gegner zwang ihn zunächst zu präziser Verteidigung. Als der Mann aus Niederbrechen einen Bauern opferte, griff Jose Maria zu und wickelte aus der Verteidigung heraus in ein gewonnenes Endspiel ab. Garcia Ramos verdichtete leichte positionelle Vorteile ebenfalls zu einem gewonnenen Endspiel, das er technisch perfekt zelebrierte . Die Gelnhäuser Schach- Freundschaft mit Alicante trägt Früchte !

Beim Stand von 5: 2 für Gelnhausen mussten sich Peter Dächert und sein Kontrahent in ihrem ausgeglichenen Endspiel nicht mehr quälen. Mit einem Remis sorgte der „Schwarze Peter“ für den Endstand – Gelnhausen hatte mit 5,5 : 2,5 gewonnen.