Die zweite Mannschaft des Schachclubs 1934 Gelnhausen liegt nach einem ungefährdeten Sieg in Ronneburg an der Spitze der Bezirksliga. Die Barbarossastädter mussten zwar drei Stammspieler ersetzen, doch erwiesen sich alle Ergänzungsspieler als Trümpfe. Die Gelnhäuser Dritte hat in zwei Spielen 3: 1- Zähler gesammelt.
Ronneburg I – Gelnhausen II 2,5 : 5,5
Schon nach einer Stunde war abzusehen, dass Frank Wiesrecker, Michael Reul und Stefan Reh ihre Partien gewinnen würden. Nur Armin Muth stand schlechter, da ihn ein Eröffnungsexperiment seines Gegners auf dem falschen Fuß erwischt hatte.
Der „Berliner Bär“ Frank Wiesrecker sammelte bei anhaltendem Angriff einen Turm ein und war der Erste, der seinen Gegner zur Aufgabe zwang. Wenig später hatte Michael Reul zwei Figuren gewonnen und einen orkanartigen Mattangriff zum 2: 0 abgeschlossen. Inzwischen hatte „Darth Vader“ Armin Muth seine passive Stellung konsolidiert, so dass der Ronneburger Remis anbot. Auch Jörg Schwab gelang es, durch gutes Konterspiel gegen einen stärker eingeschätzten Kontrahenten zu remisieren. Die Gäste führten 3: 1.
Völlig überraschend ging dann eine Partie an Ronneburg, als ein Gelnhäuser in leicht besserer Endspielstellung einen Bauerndurchbruch übersah und einen Läufer für den gegnerischen Freibauern geben musste. Doch Felix A. Biler brachte wieder alles ins Lot. Der talentierte Jugendliche landete nach starker Leistung seinen dritten Sieg bei bisher drei Einsätzen – besser geht`s nicht. Jetzt verzichtete Simon Hartge, der in komplizierter Position zwei Bauern mehr hatte, auf Gewinnversuche und remisierte zum 4,5 : 2,5 und damit zum Mannschaftssieg.
Stefan Reh strapazierte wieder einmal die Nerven seiner Kameraden. Zwar gab er seine Gewinnstellung nie aus der Hand, verbrauchte aber so viel Zeit, dass er den 40. Zug mit nur zwei Sekunden (!) Restbedenkzeit ausführte. Nach diesem Nervenkitzel siegte der Barbarossastädter überzeugend. Da der bisherige Tabellenführer Offenbach in Dettingen verlor, hat Gelnhausen derzeit im Aufstiegskampf mit 9: 1- Punkten die Nase vorn.
Gründau IV – Gelnhausen III 0,5 : 3,5
Das Team um Frontfrau Thurid Schmidt, die selbst gegen Fabian Zahn am Spitzenbrett remisierte, zeigte seine beste Saisonleistung. Der Jugendliche Vincent Mann landete einen schnellen Sieg, Hanno Rehn baute die Führung aus. Für das 3,5: 0,5 sorgte Nestor Georg Pfleging. Der 80- jährige gewann bisher alle Partien und ist auf dem Weg zu einem neuen Vereinsrekord. Schach erhält geistig jung !
Obertshausen IV – Gelnhausen III 2 : 2
Die Barbarossastädter konnten nur mit drei Spielern in diese Nachholbegegnung gehen. Für den erkrankten Georg Pfleging war ein Jugendlicher vorgesehen, den aber eine Stunde vor Spielbeginn ein Magen- Darm- Virus aufs Örtchen verbannte. Da war für Ersatz nicht mehr zu sorgen, und Gelnhausen geriet kampflos mit 0 : 1 ins Hintertreffen.
Doch Schachgöttin Caissa sorgte für Ausgleich. Der Jugendliche Dominik Martin, auf der letztjährigen Weihnachtsfeier des Vereins mit zwei Preisen ausgezeichnet, bluffte seinen Kontrahenten in schlechter Stellung mit einem Opfer. Der Obertshausener reagierte falsch und sah sich plötzlich einem Dauerschach ausgesetzt. Anstatt diese Remiswendung zu akzeptieren, floh er mit seinem König in die falsche Richtung – und wurde von Dominik Martin mattgesetzt. Nach diesem 1 : 1 gelang es sowohl Mannschaftsführerin Thurid Schmidt als auch ihrem Sohn Joachim Schmidt, gegen wertungsstärkere Gegner in ausgeglichenen Stellungen zum 2 : 2 zu remisieren.