Hessenliga 22.03.15
Aufstiegstraum ausgeträumt
Gelnhausen – Bad Nauheim 3,5 : 4,5
Einen heißen Fight lieferten sich der Tabellenzweite Gelnhausen und der Tabellendritte Bad Nauheim der heimischen „Burgmühle“. Nach zuvor vier Heimsiegen kassierten die Barbarossastädter eine unglückliche Niederlage. Gelnhausen muss damit seine Aufstiegsträume begraben, die schon durch ein Unentschieden genährt worden wären.
Der Wettkampf konnte für Gelnhausen nicht schlechter beginnen: Zwei Gelnhäuser wurden in wilden Stellungen von ihren Kontrahenten überrannt, die Bad Nauheimer hatten an beiden Brettern weiter gerechnet. Nach drei Spielstunden lagen die Gastgeber mit 0: 2 im Rückstand.
Doch die Holzfigurengladiatoren aus dem Kinzigtal fighteten zurück. Patrick Chandler und „Capitano“ Sebastian Bravo Lutz spielten hervorragende Angriffspartien . Chandler überspielte seinen Gegner am Königsflügel und siegte im Mattangriff. Bravo Lutz durchlöcherte die gegnerische Stellung und bearbeitete den Bad Nauheimer mit multiplen Drohungen, bis jener zusammenbrach. Gelnhausen hatte zum 2: 2 ausgeglichen.
In dieser vierten Spielstunde trafen zwei Gelnhäuser, die beide Stellungsvorteile erzielt hatten, schwerwiegende Entscheidungen. Einer hätte sofort die Qualität ( Turm für Läufer ) opfern müssen, um einen wohl nicht mehr parierbaren Königsangriff zu erhalten. Er schaltete aber einen Sicherheitszug vor, und jetzt fehlte ihm ein Tempo. Als sich sein Angriff festgelaufen hatte, wurde der Barbarossastädter tödlich ausgekontert. Sein Vereinskamerad hätte dagegen einen Verteidigungszug vor der eigenen Attacke einbauen müssen. Der Gelnhäuser griff dagegen sofort an und konnte den Konterangriff nur durch ein Bauernopfer nebst Damentausch stoppen. Danach stand er vor einer Endspielruine, und Gelnhausen lag bald mit 2: 4 zurück.
Noch einmal kam Hoffnung auf, als der Internationale Meister Jose Camacho eine Bauerndurchbruch inszenierte. Der Gelnhäuser Spanier gewann das Endspiel feingliedrig . Doch der Gelnhäuser Spielertrainer, Großmeister Alojzije Jankovic, biss auf Granit. In der sechsten Spielstunde gewann er zwar nach langem Manövrieren einen Mops, doch das war ein Randbauer, und mit dem kann man das Bauernendspiel nicht gewinnen. Remis, und damit ein 4,5:3,5- Erfolg für die Gäste aus Bad Nauheim.
Die Barbarossastädter müssten im Schlussrundenduell den Spitzenreiter König Nied mit 6,5:1,5 schlagen, um noch Meister zu werden. Das ist extrem unwahrscheinlich. Der Meisterzug ist abgefahren.